Samstag, 10. November 2012

Energiesparscheck für die ERNST!

Sie sind Wasserdetektive, Stromzähler und vor allem Energiesparer – die Schüler der 39 Schulen in Bremerhaven. In diesem Jahr haben sie 181 861 Euro Energiekosten gespart und das nicht umsonst. Die Schulen bekommen 40 Prozent des Geldes zurück. Am Dienstagnachmittag erhielten sie ihre Energiesparschecks in der Schule am Ernst-Reuter-Platz.  


Seit diesem Jahr gibt es einen Energiesparkurs an der Schule am Ernst-Reuter-Platz. 15 Schüler der achten bis zehnten Klassen überprüfen den Wasserverbrauch der Schule und messen den Stromverbrauch der Elektrogeräte. Der Kurs ist einer unter vielen an den Bremerhavener Schulen, die sich mit den Thema Energie im Rahmen des Energiesparprojektes ¾plus auseinandersetzen. „Bei dem Projekt geht es nicht nur um das Sparen von Energie. Es geht dabei vor allem um angewandten Klimaschutz“, sagt Schuldezernent Michael Frost.
Der ehemalige Schulleiter der Schule am Ernst-Reuter-Platz übergab den Energiesparscheck für die Schule in Höhe von 2339 Euro an die stellvertretende Schulleiterin Nicole Wind. Wofür die Schule das Geld nutzen will, weiß sie noch nicht. „Im Unterricht braucht man immer Materialien und Bücher. Ich fände es aber schöner, wenn wir das Geld in Projekte stecken könnten“, sagt die stellvertretende Schulleiterin.
Insgesamt 72 744 Euro von den 181 861 Euro stehen den Schulen zur freien Verfügung. 25 Prozent dienen der Haushaltsentlastung und fünf Prozent werden für die Projektsteuerung genutzt. Rund 55 000 Euro fließen in Re-Investitionsmaßnahmen, die von Seestadt-Immobilien umgesetzt werden. Auch davon profitieren die Schulen. „In der Schule am Ernst-Reuter-Platz haben wir durch die alten Armaturen einen hohen Wasserverbrauch“, sagt Peter Schröder von Seestadt Immobilien. „Die werden jetzt ersetzt.“
Vor 14 Jahren beteiligten sich drei Schulen an dem Energiesparprojekt. Heute achten alle Schulen auf ihren Strom- und Wasserverbrauch. „Im ersten Jahr haben die drei Schulen 50 000 Euro gespart, was schon beachtlich war“, sagt Schröder. Seit fünf Jahren sparen die Schulen pro Jahr knapp 200 000 Euro an Energiekosten. „In 14 Jahren haben die Schulen so mehr als 2,2 Millionen Euro gespart“, so Schröder.
Das Energiesparprojekt, das seit elf Jahren von der Bremer Energie-Konsens gefördert wird, beginnt in der Grundschule. Die Erstklässler werden zu Wasserdetektiven, die Viertklässler beschäftigen sich mit erneuerbaren Energien. „Es geht nicht nur darum, den Kindern beizubringen, das Licht auszumachen. Es geht um einen Bewusstseinswandel“, sagt Frost. „Die Kinder tragen ihr Wissen nach Hause. Die wirklichen Einsparungen sind viel weittragender“, fügt Schröder hinzu.

© Nordsee-Zeitung, Anja Levien (08.11.2012)